Früher Wistleblower und Spätaufklärer, skeptischer Revolutionär und entschiedener Republikaner, Soldat der Reaktion und der Revolution, Journalist, Autor, Pfarrer, Lehrer und unermüdlicher Wahrheitssucher.
Kein Zeitgenosse kennt so gut wie er beide Seiten der Zeitenwende von damals. Nachdem er durch allzu freie Schriften keine Anstellung an Universitäten oder als Pfarrer fand, trat er als einfacher Soldat in den Dienst der preußischen Armee. Er kämpfte auf der Seite der feudalen Reaktion gegen die Truppen der Französischen Revolution in Valmy und Mainz. Um dann 1793 in Landau die Seiten zu wechseln und als revolutionärer Soldat jahrelang durch Frankreich zu ziehen. Und er beschrieb und publizierte, was er sah und hörte: Illegale Live-Reportagen von der Front, schonungslos realistisch, Stärken und Schwächen beider Seiten schildernd und bewertend.
Auch als der Krieg zu Ende war, fand Laukhard keine Anstellung und schrieb damals vielgelesene Romane um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 15.000 Seiten sollen es insgesamt gewesen sein. Einer der ersten freien Schriftsteller in Deutschland.
1804 erhielt er endlich eine Pfarrstelle bei Idar-Oberstein, die er wegen einer kritischen Schrift gegen Napoleon 1811 wieder verlor und wegen der er in den Knast wanderte. Vor 200 Jahren starb er als armer Nachhilfelehrer in der Nacht zum 29. April in Kreuznach.
In Folge 19 von Podcastliteratur.de diskutieren der Autor und Publizist Volker Gallé, der Vorsitzende der Laukhard-Gesellschaft Dieter Laukhard und Theo Schneider über Leistungen und Lebensweg von Friedrich Christian Laukhard.