Der Autor, wurde vor 70 Jahren in der Eifel geboren und ist schon lange wieder dorthin zurückgekehrt. Seit seinem Roman „Kall/Eifel“ (2005) schreibt Norbert Scheuer im Grunde nur ein einziges, unendliches Buch, dessen Schauplätze die Orte, die Natur und die Menschen der Nordeifel sind. Und er schlägt dabei in bislang neun Romanen, drei Gedichtbänden und einem Buch mit Erzählungen aus dem Schotter des Alltags poetische Funken, die eine eigene Welt erschaffen: – sozusagen ein wirklichkeitsgesättigter poetischer Realismus der Nordeifel.
Es amüsiert Norbert Scheuer, wenn Touristen, mit seinen Büchern unterm Arm, hierher kommen und glauben, die Schauplätze wiederzuerkennen. Denn er verwandelt die Wirklichkeit dieser Landschaften und Menschen seiner Heimat mit Poesie und Fantasie in eine erfundene Wirklichkeit seiner Romane. Wie ein Netz aus versteckten unterirdischen Flüssen verbinden sie Zeiten, Geschehnisse und Personen, die in unterschiedlichen Kapiteln oder Büchern dann als Protagonisten in Erscheinung treten.
In diesem Werkstattgespräch mit Theo Schneider denkt Norbert Scheuer neu über sein Leben und seine literarischen Arbeitsweisen nach.
Norbert Scheuer
Norbert Scheuer wurde 1951 in Prüm/Eifel geboren. Und macht zunächst eine Lehre als Elektriker, besuchte die Abendrealschule und studierte Physikalische Technik. Erst danach schloss er ein Philosophiestudium mit einer Magisterarbeit über Kant ab.
Norbert Scheuer begann vergleichsweise spät zu schreiben zunächst Erzählungen und Gedichte. Den bundesweiten Durchbruch und großes Lob der Kritik erreichte er mit seinem dritten Roman „Kall,Eifel“. Die Schilderung von Orten, Landschaften und meist erfolgloser Menschen der Nordeifel, die fiktional überhöht werden, sind ständiges Thema und Schauplatz all seiner Bücher.
Zwei der bislang neun Romane von Norbert Scheuer, der seit Jahrzehnten am Schauplatz seiner Romane lebt, kamen auf die Shortlist zum Deutschen Buchpreis.
Sein jüngster Roman „Mutabor“ erscheint am 14.7.2022 im Verlag CH Beck.