Extra: Gärtnerin der Gerechtigkeit – Zum 125. Geburtstag von Martha Saalfeld

Am 15. Januar können wir den 125. Geburtstag von Martha Saalfeld feiern. Sie war eine der wichtigsten Autorinnen des Landes zwischen Kriegsende und den 70er Jahren. 1898 in Landau geboren, Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in Heidelberg, 1928 Heirat mit dem Grafiker Werner vom Scheidt, Brotarbeit als Apothekenhelferin.

Ihre ersten beiden Lyrikbände erschienen 1931 und 1934 im Berliner Karl Rauch Verlag. Das Theaterstück „Beweis für Kleber“ wurde 1932 im Mannheimer Nationaltheater uraufgeführt. Die Nazis machten ihr große Schwierigkeiten, belegten 1937 die Autorin mit Publikationsverbot. Mit dem Umzug 1949 nach Bad Bergzabern, wo das Paar bis zum Tod von Martha Saalfeld 1976 lebte, begann ihre produktivste Zeit. Die Liste ihrer Veröffentlichungen umfasst zwei Theaterstücke, drei Bände mit Erzählungen, fünf Gedichtbände und fünf Romane. Sicher am bekanntesten davon ist „Die Judengasse“ (1965). Martha Saalfeld war Mitglied der SPD und der Aktion „Kampf dem Atomtod“.

Werner vom Scheidt und Martha Saalfeld
(c) Zentrum für Kultur und Wissensdialog der TU Kaiserslautern-Landau

Der Erbe des Nachlasses und der Rechte, Dr. Bertold Roland, ehemals Kunstreferent im rheinland-pfälzischen Kultusministerium, begann 1998 mit der Herausgabe einer Martha-Saalfeld-Werkausgabe, deren erste Bände im Gollenstein Verlag erschienen, die aber dann nicht weitergeführt wurde. Nicht zuletzt dieses Versäumnis ist schuld daran, dass die Werke Martha Saalfelds heute zu Unrecht kaum noch bekannt sind. Vor knapp zwei Jahren gingen Nachlass und Rechte an das „Zentrum für Kultur und Wissensdialog“ der Universität Kaiserslautern-Landau. Eine neu gegründete Forschungsstelle soll dort ihre Werke und andere Dokumente frei digital zugänglich machen und die Herausgabe ihres Gesamtwerks fertigstellen.

Isi oder die Gerechtigkeit: (c) Bunsuan

Werke Martha Saalfeld (nach Wikipedia, Dezember 2022)

• 1931 Gedichte. Berlin, Verlag Karl Rauch.
• 1932 Staub aus der Sahara, Schauspiel in drei Akten. Berlin, Verlag Karl Rauch.
• 1932 Beweis für Kleber, Tragikomödie in drei Akten. Freiburg i. Breisgau, Max Reichard Verlag.
• 1934 Der unendliche Weg, Sonette (1925). Berlin, Verlag Karl Rauch.
• 1946 Deutsche Landschaft, Gedichte. Düsseldorf, Drei-Eulen-Verlag.
• 1947 Idyll in Babensham, Erzählungen. Düsseldorf, Drei-Eulen-Verlag.
• 1947 Das süße Gras, Kurzgeschichten. Söcking, Bachmair.
• 1949 Der Wald, Erzählung. München, Desch.
• 1954 Pan ging vorüber, Roman. München, Desch.
• 1956 Anna Morgana, Roman. München, Desch.
• 1958 Herbstmond, Gedichte. München, Desch.
• 1961 Mann im Mond, Roman. Klagenfurt, Kaiser Verlag, Desch.
• 1965 Judengasse, Roman. München, Desch.
• 1970 Isi oder Die Gerechtigkeit, Roman. München, Desch.
• 1973 Gedichte und Erzählungen. Heidelberg, Verlag Lambert Schneider.
• 1977 Pfälzische Landschaft, Gedichte. Neustadt/Weinstr., Stiftung zur Förderung der Kunst in der Pfalz.
• 1977 Bunte Bilder, Vermischte Prosa. Hrsg. Literarischer Verein der Pfalz, Kaiserslautern, Pfeiffer.
Saalfelds gesammelte Werke erscheinen seit 1998:
• Berthold Roland (Hrsg.): Die Gedichte. Gollenstein Verlag, Blieskastel 1998.
• Berthold Roland (Hrsg.): Die Romane ‚Judengasse‘ und ‚Isi oder die Gerechtigkeit‘. Gollenstein Verlag, Blieskastel 2001

Saalfelds gesammelte Werke erscheinen seit 1998:

• Berthold Roland (Hrsg.): Die Gedichte. Gollenstein Verlag, Blieskastel 1998.
• Berthold Roland (Hrsg.): Die Romane ‚Judengasse‘ und ‚Isi oder die Gerechtigkeit‘. Gollenstein Verlag, Blieskastel 2001.