Erich Fried wurde am 26. Mai 1921 als einziges Kind einer assimilierten jüdischen Familie in Wien geboren, wo schon früh seine Begabungen gefördert wurden. Als nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland sein Vater 1938 von den Nazis totgeschlagen wurde (seine geliebte Großmutter wurde später im KZ ermordet), flohen er und seine Mutter nach London.
Hier war Erich Fried in politischen und kulturellen Gruppierungen aktiv, er arbeitete als Sprecher und Kommentator bei der BBC, verfasste politische Texte, Prosa und Übersetzungen, vor allem aber politische Gedichte. Seit den 60er Jahren war er häufig in Deutschland und Österreich zu Gast als Autor (u.a. als Mitglied der „Gruppe 47“), behielt aber seinen Wohnsitz mit seiner Familie in London.
Seit seinem Gedichtband „und Vietnam und“ 1968 wurden Erich Fried und seine politische Lyrik immer stärker Teil der Protestbewegung in Deutschland und Österreich. Seine politische Position und seine Literatur wandten sich aber auch entschieden gegen einen dogmatischen Kommunismus der Ostblockländer. Als er mit seiner Gedichtsammlung „Höre Israel“ deutlich den israelischen Umgang mit den Palästinensern kritisierte, wurde er heftig aus Israel und andern Ländern angegriffen, eine extremistische jüdische Organisation plante sogar seine Ermordung. Aber auch seine Kritik antidemokratischer staatlicher Maßnahmen in Deutschland hatte Gerichtsprozesse, Verleumdungen in der Springerpresse und die Entfernung seiner Texte aus Schulbüchern zur Folge.
Als 1979 sein Gedichtband „Liebesgedichte“ erschien, der bald schon sechsstellige Auflagenzahlen erreichte, wurde aus (dem Österreicher mit englischem Pass!) Erich Fried der wichtigste und beliebteste deutsche Dichter seit Bertolt Brecht.
!988 starb Erich Fried nach einer Operation in Baden-Baden – auf einer Veranstaltungs- und Lesereise, so wie wir es ihm oft prophezeit hatten.
Sein Werk umfasst rund 50 Bücher, vor allem Gedichtbände und Shakespeare-Übersetzungen (fast aller Stücke), aber auch politische Stellungnahmen, Erinnerungen und nur einen einzige Roman.
Erich Fried bei Wagenbach:
Am Rand unserer Lebenszeit Gedichte
WAT 386. Broschiert. 80 Seiten
Anfechtungen Fünfzig Gedichte
WAT 421. Broschiert. 80 Seiten
Anfragen und Nachreden Politische Texte
Herausgegeben von Volker Kaukoreit
WAT 231. Broschiert. 288 Seiten
Die Beine der größeren Lügen;
Unter Nebenfeinden; Gegengift
Drei Gedichtsammlungen
WAT 346. Broschiert. 168 Seiten
Beunruhigungen Gedichte
WAT 292. Broschiert. 96 Seiten
Die bunten Getüme Siebzig Gedichte
WAT 447. Broschiert. 96 Seiten
Fast alles Mögliche Wahre Geschichten und gültige Lügen
WAT 389. Broschiert. 144 Seiten
Kinder und Narren Erzählungen
WAT 363. Broschiert. 168 Seiten
Die Muse hat Kanten Aufsätze und Reden zur Literatur
Herausgegeben von Volker Kaukoreit
WAT 246. Broschiert. 240 Seiten
So kam ich unter die Deutschen Gedichte
WAT 183. Broschiert. 128 Seiten
Um Klarheit Gedichte gegen das Vergessen
WAT 303. Broschiert. 80 Seiten
Zur Zeit und zur Unzeit Gedichte
WAT 403. Broschiert. 144 Seiten
William Shakespeare in der Übersetzung von Erich Fried
Alle Bände mit einer Einleitung von Friedmar Apel
Hamlet / Othello
WAT 720. Broschiert. 232 Seiten
Richard III / König Lear
WAT 721. Broschiert. 224 Seiten
Viel Getu um Nichts / Die lustigen Weiber von Windsor
WAT 722. Broschiert. 176 Seiten
Der Sturm / Der Kaufmann von Venedig
WAT 723. Broschiert. 176 Seiten
Ein Sommernachtstraum / Zwölfte Nacht oder
Was ihr wollt
WAT 341. Broschiert. 144 Seiten
Romeo und Julia / Maß für Maß
WAT 355. Broschiert. 184 Seiten
Wie es euch gefällt / Verlorene Liebesmühe WAT 501. Broschiert. 168 Seiten