Christian Baron ist aktuell der erfolgreichste Autor aus Kaiserslautern und einer der erfolgreichsten in Rheinland-Pfalz.

In Podcastliteratur.de redet er mit Morphy Burkhardt, Stefanie Schmoll und Theo Schneider über seinen Lebensweg vom Kind aus einer Unterschichtfamilie zum Autor und Journalisten, über sein Schreiben und über die Komplexität von Klassenkämpfen, die heute zwar anders genannt werden, aber nicht weniger brutal sind.

Vor allem aber diskutiert der Podcast die Entstehung und Dramaturgie seiner beiden literarischen Bücher. Der autobiografische Bericht (längst ein SPIEGEL-Bestseller) „Ein Mann seiner Klasse“ schildert seine Herkunft aus einer Unterschichtfamilie, die alltägliche Gewalt, die groben „Klassenkämpfe“ (Marx) und „feinen Unterschiede“ (Bourdieu) zwischen den Schichten in den 70er Jahren. Der Roman „Schön ist die Nacht“ erzählt, ausgehend von den Familien seiner Großeltern, von den Lebens- und Arbeitswelten zwischen Proletariat und Subproletariat und der Zeitgeschichte in den 70er Jahren. Beide Bücher spielen in Kaiserslautern, wobei Straßen, Plätze, Viertel oft und genau benannt werden. So entstehen nachhaltige Porträts von Familien und Freundschaften, die in ihrer Summe die Sozialgeschichte einer Stadt und einer Epoche lebendig werden lassen. Deren Widersprüche nicht verschämt verschleiert, sondern wahrhaftig geschildert und ausgehalten werden.

Christian Baron

Christian Baron, geboren 1985 in Kaiserslautern, lebt als freier Autor in Berlin. Im Sommer 2022 erschien sein Roman „Schön ist die Nacht“ bei Claassen. Die von ihm zusammen mit Maria Barankow herausgegebene Anthologie „Klasse und Kampf“ erschien 2021 bei Claassen. Im Frühjahr 2020 erschien von ihm „Ein Mann seiner Klasse“ (Claassen), wofür er im selben Jahr mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis für das beste deutschsprachige Debüt und 2021 mit dem Literaturpreis „Aufstieg durch Bildung“ der noon-Foundation ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2020 erhielt er das Arbeitsstipendium Literatur des Landes Rheinland-Pfalz, im Jahr 2021 das Arbeitsstipendium Literatur des Berliner Senats.

Von 2018 bis 2021 arbeitete er als Politik-Redakteur bei der Wochenzeitung „der Freitag“. Von 2014 bis 2018 war er Feuilleton-Redakteur der Tageszeitung „neues deutschland“ („nd“). Zwischen 2011 und 2014 war er Promotions-Stipendiat der Rosa-Luxemburg-Stiftung. 2010 schloss er sein Magister-Studium der Politik-
wissenschaft, Soziologie und Germanistik an der Uni Trier ab.

Von 2002 bis 2006 war er freier Mitarbeiter der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ in Kaiserslautern und arbeitete danach in Trier ressortübergreifend für die lokalen Online-Magazine „16vor.de“ und „hunderttausend.de“. Anschließend schrieb er unter anderem regelmäßig für das Internetportal „nachtkritik.de“ über Theater.

2016 veröffentlichte er das Sachbuch „Proleten, Pöbel, Parasiten. Warum die Linken die Arbeiter verachten“ (Verlag Das Neue Berlin) und 2012 mit Britta Steinwachs die Studie „Faul, frech, dreist. Die Diskrimierung von Erwerbslosigkeit durch BILD-Leser*innen“ (Verlag Edition Assemblage).