Heute vor 70 Jahren, am 25. September 1954, wurde Ralph Dutli in Schaffhausen/Schweiz geboren. Schon lange wohnt er in Heidelberg. In Zürich und an der Sorbonne hatte er studiert, von 1982 bis 1994 lebte er in Paris. Als hätte es ihn immer zum Wasser hingezogen, als hätten Flüsse das reiche und vielfältige Treibgut seiner Arbeit angeschwemmt: Vom Rheinfall an die Limmat, von Zürich an die Seine, von Paris zur Alten Brücke über den Neckar.
„Ich bin ein Essayist, der auch Gedichte schreibt“ – sagt er. Und man muss hinzufügen: Ein Dichter, der auch Romane schreibt, ein Romancier, der auch übersetzt, ein Übersetzer, der auch Sachbuchautor ist, der Biografien, Kulturgeschichten und Essays schreibt. Und zwar vorzügliche! Wundervolle! Wie in meinem Lieblingsbuch von ihm: „Nichts als Wunder“. Es versammelt hinreißende Essays über einige meiner (und seiner) Größen der Poesie, von Anna Achmatowa bis Marina Zwetajewa.
Darüber hinaus ist Ralph Dutli nicht nur ein stupender Kenner und Vermittler von berühmten oder kaum bekannten Autoren und Autorinnen der französischen Literaturgeschichte vom Mittelalter bis zur klassischen Moderne, sondern auch ein Übersetzer und Vermittler russischer Literatur. Seine Übertragung und Herausgabe der zehnbändigen Gesamtausgabe der Werke von Ossip Mandelstam sowie seine vier Bücher über ihn sind längst unverzichtbare Standartwerke.
Er hat Kulturgeschichten der Bienen, des Olivenöls und Goldes geschrieben, zwei Romane und vier Gedichtbände.
Der jüngste ist in diesem Frühjahr im Wallstein Verlag erschienen. Er trägt den Titel „Alba“ und „vereint in zehn Zyklen Gedichte aus anderthalb Jahrzehnten, Verse aus verschiedenen Zeiten, Sprachen und Räumen.“
„Sinnenfroh und sinnend sind diese Gedichte, die durch die Zeiten wandern und besondere Freude daran finden, das Innere nach außen zu kehren.“ (in: Der Freitag, 14.7.2024)
In Podcastliteratur.de liest Ralph Dutli Gedichte aus seinem neuen Band „Alba“.
Siehe auch „Wikipedia“ und die Webseite https://www.ralph-dutli.de/