Er ist einer der größten Dichter der Weltliteratur: Der chilenische Nobelpreisträger Pablo Neruda. Picasso hat seine Gedichte illustriert, Mikis Theodorakis seinen „Canto General“ vertont. Und er war Vorbild für Generationen von Dichtern zwischen Kamtschatka und Feuerland. Seine Werke sind auf der ganzen Welt verbreitet und in unzählige Sprachen übersetzt.
Pablo Neruda wurde 1904 geboren und wurde am 23. September 1973 ermordet, nur zwölf Tage nachdem der Diktator Pinochet die demokratische Regierung von Salvador Allende mit einem blutigen Putsch beseitigt hatte und Chile für anderthalb Jahrzehnte in eine blutige Folterdiktatur verwandelte.
Schon wenige Wochen nach dem Putsch kursierte auf der ganzen Welt ein angebliches letztes Gedicht von Pablo Neruda, das er unmittelbar nach dem Putsch verfasst haben sollte.
Erich Fried erzählte mir einmal in den Achtziger Jahren, dass dieses Gedicht, es hieß „Die Satrapen“, eine Fälschung sei. Aber erst viel später habe ich etwas sehr Kurioses herausgefunden: Nämlich, dass dieses Gedicht gleichzeitig eine Fälschung und (bis auf drei, vier Wörter) ein Original ist.
Las Satrapias in der chilenischen Werkausgabe (als PDF-Datei)