Folge 3: José Saramago: „Die Stadt der Blinden“ oder die Seuche als soziales Experiment

1995 erschien der Roman „Die Stadt der Blinden“ des portugiesischen Literaturnobelpreisträgers José Saramago. Darin führt eine plötzlich auftretende Epidemie zur Erblindung vieler Menschen, ohne dass Herkunft und Verlauf der Krankheit erklärbar sind. Die betroffenen werden in einer ehemaligen Irrenanstalt interniert, wo sie nur unzureichend versorgt werden und sich gegen die Willkür von Wachmannschaften und konkurrierenden Banden von Blinden behaupten müssen. José Saramagos Roman ist eine großartige Parabel über die Mechanismen der Macht und das Wesen der Menschen. Eine Fiktion, die der Wahrheit der Welt so gefährlich nahe kommt wie die neue Wirklichkeit von Corona die alten Stärken und Schwächen unserer Gesellschaft schärfer zum Vorschein bringt.

In PodcastLiteratur.de von Theo Schneider und der Volkshochschule Kaiserslautern diskutieren über „Die Stadt der Blinden“ der Buchhändler Morphy Burkhart, der Medienstudent Tim Kuhr, die Germanistin Stefanie Schmoll und Theo Schneider.