„Krähen im Park“ ist der zweite Roman einer groß angelegten Trilogie von Christoph Peters, die den vernünftigen Wahnsinn, die große Politik und kleinliche Realität der Berliner Republik zwischen Corona und Ukraine-Krieg, zwischen Eitelkeit und Armseligkeit, zwischen Größenwahn und Verzagtheit ausbreitet.
Während der erste Teil („Der Sandkasten“, Kostprobe vom 21.12.22) auf den Berliner Politikbetrieb fokussiert und aus der Perspektive eines Radiojournalisten erzählt wird, eröffnet dieser zweite Teil der Trilogie ein breites Panorama auf das Leben der Hauptstadt an einem Tag. Aber nicht mehr aus dem Blickwinkel eines einzigen Erzählers, sondern multiperspektivisch, vielstimmig aus den Blickwinkeln vieler Figuren erzählt: Mal handelt, redet, denkt, fühlt ein deutsch-türkisches Pärchen, mal ein überinformierter Kulturbetriebsfunktionär, mal ein erfolgloser Autor oder ein französischer Großschriftsteller, ein nerviger Gesundheitsminister oder ein desorientierter afghanischer Flüchtling.
So webt Christoph Peters ein komplexes Geflecht der Gegenwart, das als Sozialstudie der aktuellen Bundesrepublik eher deprimierend ist – als literarisches Werk aber überaus unterhaltsam, ironisch, witzig, kurzum: ein großes Lesevergnügen ist!
Christoph Peters
Christoph Peters wurde 1966 in Kalkar am Niederrhein geboren und zog 1984 nach Mainz, wo er 15 Jahre lang lebte und wo auch seine beiden ersten Romane entstanden. Seit 2000 lebt er in Berlin. Er studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und arbeitete danach als Fluggastkontrolleur am Frankfurter Flughafen. Christoph Peters hat 10 Romane, mehrere Bände mit Erzählungen, ein Kinderbuch, Essays, einen Gedichtband und ein Buch über Tee geschrieben.