„Ihre Bücher sind mehr als eine Entdeckung. Sie sind eine Befreiung von schlecht gewordenen Konventionen. Monika Geier verfügt über die Bösartigkeit aller guten Krimiautorinnen, über Witz und die Raffinesse für wirklich tolle Plots.“ So begeistert lobte DIE ZEIT schon 2001 die Pfälzer Krimiautorin Monika Geier, deren Romane zwar fast alle im Südwesten spielen, aber keine Regionalkrimis sein wollen. Und auch keine sind. Denn, sagt Monika Geier, „Regionalkrimis sind sowas wie Heimatpornos.“

Ihr neuer Roman „Antoniusfeuer“ führt uns in eine Welt, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse, zwischen Tätern und Opfern verschwimmen. Wunschloses Unglück, Irrungen und Wirrungen, waren die Ursache von Tötungen, nicht klassische Krimi-Motive wie Geldgier, Eifersucht oder Mordlust. Wir tauchen tief ein in eine Welt zwischen provinzieller Enge, verzweifeltem Glauben und trauriger Ratlosigkeit.

„Ein junger Afghane wird erhängt in seiner Zelle aufgefunden. Alles sieht nach Selbstmord aus, wenn da nicht die Gerüchte wären, dass er exorziert worden wäre. Man befürchtet großes Presseinteresse und so wird Bettina Boll hinzugezogen. Schnell ist klar, es ist Selbstmord, aber dann verschwindet der katholische Sozialarbeiter, Mojo Hansen, der den Exorzismus betrieben haben soll, kurz nachdem Bettina Boll mit ihm gesprochen hat. Die stößt auf immer mehr Ungereimtheiten im Umfeld des Verschwundenen. Ein stocksolider Pfarrer aus dem Dorf kam bei einem Autounfall ums Leben, in seinem Blut wurden Spuren von LSD gefunden, respektive Mutterkorn, gefunden. Angeblich wurden Drogen an das Jugendzentrum, in dem Hansen tätig war, geliefert und immer wieder wird von dämonischer Besessenheit gemunkelt.“
In Folge 38 von Podcastliteratur.de spricht Monika Geier mit Theo Schneider über ihre Schreibwerkstatt und ihren Weg zu einer der besten deutschen Krimiautorinnen und liest Ausschnitte aus ihren letzten beiden Büchern „Antoniusfeuer“ und „Alles so hell da vorne“, die mit dem „Deutschen Krimipreis“ ausgezeichnet wurden.

Monika Geier

Ich wurde 1970 in Ludwigshafen am Rhein geboren. In Kaiserslautern besuchte ich eine katholische Mädchenschule, wo ich lernte, spirituelle Menschen zu schätzen, deren Glauben aber zu misstrauen. Darauf erwarb ich ein Diplom in Architektur, verfasste Kriminalromane, Hörspiele, eine Zeitungskolumne und einen selbst illustrierten Pflanzenratgeber. Heute lebe ich mit drei Söhnen in einem großen alten Haus in der Südwestpfalz.

Kriminalromane / Thriller:
Kommissarin Bettina Boll-Serie
— 1999, Wie könnt ihr schlafen
— 2001, Neapel sehen
— 2003, Stein sei ewig
— 2007, Schwarzwild
— 2009, Die Herzen aller Mädchen
— 2013, Die Hex ist tot
— 2017, Alles so hell da vorn
— 2023, Antoniusfeuer

— 2011, Müllers Morde

alle bei Ariadne

Hörspiele:
Kornkreise, hr Feminist Gangsta, 2020
Terrorvögel, SWR Radiotatort, 2022
Teufel komm raus, SWR Radiotatort, 2022

Botanisches
Voll Fiese Flora, 2020, Ariadne

Preise/Auszeichnungen

2000 Marlowe für „Wie könnt ihr schlafen“
2002 Shortlist Glauser für „Neapel sehen“
2006 Shortlist Georg-K.-Glaser Preis
2018 Deutscher Krimipreis für „Alles so hell da vorn“
2023 Deutscher Krimipreis für „Antoniusfeuer“