Büchnerpreisträger Jan Wagner schreibt in seinem Nachwort: „Ted Hughes` Werk wird bleiben. Es ist schillernd und mineralisch und hart. Der Lyriker ragt aus der englischen Dichtung heraus wie der Felsen seiner Kindheit.“
Die meisten kennen Ted Hughes nur als Ehemann der amerikanischen Dichterin Sylvia Plath und geben ihm die alleinige Schuld an ihrem Selbstmord. Das hat jahrzehntelang den Blick auf sein Werk getrübt. Höchste Zeit also, dass Ted Hughes auch im Ausland als großer englischer Dichter wiederentdeckt wird. Der zweisprachige Band „Wodwo“, erschienen bei Hanser Berlin, den Jan Wagner zusammengestellt und kongenial übersetzt hat, eröffnet dazu die Möglichkeit.
Kerstin Bachtler stellt ihn in einer exklusiven Kostprobe mit Originaltönen von Ted Hughes und Jan Wagner in Podcastliteratur vor.
Ted Hughes
Ted Hughes wurde 1930 in Yorkshire geboren, studierte zunächst englische Literatur und später Archäologie und Anthropologie. Bevor er sich entschied, sich ganz dem Schreiben zu widmen, schlug er sich mit diversen Jobs durch. 1956 heiratete er die amerikanische Lyrikerin Sylvia Plath, deren Selbstmord nach einer turbulenten Beziehung fast ausschließlich ihm angelastet wurde, wodurch sein Werk außerhalb Englands lange verdeckt wurde.
Berühmt wurde Ted Hughes vor allem durch seine ganz unsentimentalen, harten Tiergedichte, die ihr natürliches, bisweilen aus menschlicher Sicht anscheinend brutales Wesen, erfassten. Sein Kinderbuch „The Iron Man“ war übrigens Grundlage für ein Rockmusical von Pete Townshend, dem Kopf der Band „Theo Who“.
Spätestens seit seinem Tod 1998 gilt Ted Hughes als einer der wichtigsten Dichter in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.