Folge 49: So isses!
Christoph Peters: „Innerstädtischer Tod“

Der dritte Roman der großen Berlin- und BRD-Trilogie von Christoph Peters, einem Panorama der Gegenwart zwischen Corona und Ukraine-Krieg, Neuer Rechten, unkontrollierter Migration und Meetoo.

Und ein Echo auf Wolfgang Koeppens drei Romane über den Zustand der neuen Bundesrepublik Anfang der 1950er Jahre.

Alle drei Romane von Christoph Peters handeln an einem einzigen Tag, jeweils an einem 9. November.

„Der Sandkasten“, er spielt 2020, fokussiert kammerspielartig den Filz zwischen Politik und Medien im Berliner Regierungsviertel indem er den persönlichen und beruflichen Abstieg eines Star-Moderators beschreibt;

„Krähen im Park“ ist ein breites Panorama der bundesdeutschen Gesellschaft im Jahr 2021, das Ausschnitte aus Leben und Erleben, aus Gedenken und Gefühlen von 30 ganz unterschiedlichen Personen erzählt, vom biodeutschen Teeny bis zum afghanischen Flüchtling, der einen Araber mit vollem Bierseidel erschlägt (meine persönliche Lieblingsstelle!);

„Innerstädtischer Tod“, der neue Roman, spielt wieder ein Jahr später: „Es ist der 9. November 2022. Der russische Angriff auf die Ukraine überschattet das private wie das öffentliche Leben. Am Abend wird die erste Einzelausstellung des aufstrebenden Künstlers Fabian Kolb in der berühmten Berliner Galerie Konrad Raspe eröffnet. Fabians Familie, Eigentümer der letzten Krefelder Krawattenmanufaktur, ist eigens für dieses Ereignis angereist. Sein Onkel, Hermann Carius, alternder Chefideologe der „Neuen Rechten“ im Bundestag, denkt über einen medienwirksamen Auftritt bei der Vernissage nach, während Fabians Vater hofft, die internationalen Kontakte seines Schwagers zu nutzen, um weiterhin Ware nach Russland zu exportieren. Je näher die Ausstellung rückt, desto stärker werden Fabians Zweifel, ob er tatsächlich bereit ist, sich auf all die Kompromisse einzulassen, die eine internationale Karriere als Künstler mit sich bringen, zumal sein Galerist sich plötzlich mit schweren Vorwürfen ehemaliger Mitarbeiterinnen konfrontiert sieht.“

In Folge 49 liest Christoph Peters aus seinem neuen Roman und diskutiert mit Theo Schneider über sein aktuelles Buch und über das literarische Konzept der gesamten Trilogie als Echo auf die drei Nachkriegsromane von Koeppen.

Wobei gerade ganz aktuell ein Konflikt aufgetaucht ist: Der Berliner Galerist König möchte den kompletten Roman verbieten lassen und hat Klage dagegen eingereicht, da er sich darin erkennbar widergespiegelt und in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt sieht.

Vieles deutet darauf hin, dass sich nach dem Verbot von Maxim Billers Roman „Esra“ nun ein zweiter großer Konflikt zwischen Zensur und literarischer Freiheit abzeichnet.
In einem Artikel unter dem Titel „Ein Roman soll verboten werden“ vom 8.2. 2025 hat die FAZ kompetent darüber berichtet.
Hier der Link: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/johann-koenig-klagt-gegen-den-roman-innerstaedtischer-tod-110282310.html

Christoph Peters: „Innerstädtischer Tod“
Hardcover, mit Schutzumschlag, 304 Seiten, 13,5×21,5cm
ISBN: 978-3-630-87747-1
24,00 Euro

Pressetexte

»So muss Gegenwartsliteratur sein: brandaktuell, am Puls der Zeit, hier findet sich, was nicht in der Zeitung steht. Eine helle Freude des Denkens. Dieser Roman ist eine Einladung, seinem politischen Weltbild ein Upgrade zu verschaffen.« Denis Scheck / ARD Das Erste – Druckfrisch

„Familiäre Verwerfungen und politische Radikalisierung: mit bissigem Witz erzählt Christoph Peters von den tiefen Rissen, die unsere Gesellschaft durchziehen. »Einer der besten Schriftsteller der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.« Christoph Schröder / SWR 2

»Wie Peters Diagnosen und Befindlichkeiten, wie er sein Figurenpersonal, seine Erzählperspektiven mit Koeppens Vorlagen in Beziehung setzt, ist tatsächlich spannend und sorgt bei Kennern für Mehrwert.« Jürgen Kanold / Südwest-Presse

»›Nirgends hatte Gott eine Spur hinterlassen‹, so beginnt der Roman ›Innerstädtischer Tod‹ von Christoph Peters. Der Autor wirft darin einen hellsichtigen Blick in unsere Gesellschaft.« Johannes Schröer / Domradio

»Ein Buch zur Stunde zu unserer Zeit.« Dresdner Morgenpost am Wochenende

»Ein dicht und spannend, dringlich und durchdringend erzählter Roman.« Bernd Berke / revierpassagen.de

»Der rasant erzählte Politroman rundet sich zu einer beklemmend realistischen Zeitdiagnose und überzeugt dabei durch genaue Beobachtungen, erzählerische Ironie und satirisch ins Schwarze treffende Überzeichnungen.« Ronald Schneider / Rheinische Post

Krähen im Park von Christoph Peters

zu unserer Folge 37: Der Wahnsinn der Wirklichkeit – Christoph Peters Roman „Krähen im Park“ – Ein ironisches Gesellschaftspanorama der Gegenwart

Der Sandkasten von Christoph Peters

zu unsrer Kostprobe: Christoph Peters „Der Sandkasten“ Roman

Christoph Peters

Christoph Peters wurde 1966 in Kalkar am Niederrhein geboren und zog 1984 nach Mainz, wo er 15 Jahre lang lebte und wo auch seine beiden ersten Romane entstanden. Seit 2000 lebt er in Berlin. Er studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und arbeitete danach als Fluggastkontrolleur am Frankfurter Flughafen. Christoph Peters hat 10 Romane, mehrere Bände mit Erzählungen, ein Kinderbuch, Essays, einen Gedichtband und ein Buch über Tee geschrieben.

Christoph Peters
Foto: (c) Peter von Felbert