Podcast: Kostprobe

Kostprobe: Martin Kordic: „Jahre mit Martha“ – keuch keuchen/ unkeuch keuchen/kreuz und queer keuchen/ kroatisch keuchen/gar nicht keuchen

So könnte als Kalauer eine Kürzestinhaltsangabe des neuen Buchs von Martin Kordic lauten. „Jahre mit Martha“ heißt der Roman, der zu großen Teilen zwischen Ludwigshafen und Heidelberg spielt. Ein Fünfzehnjähriger Junge, bildungshungrig, sensibel für die „kleinen Unterschiede“ (Bourdieu) zwischen den Klassen, Kind von kroatischen Eltern, verliebt sich in eine sehr viel ältere Professorin. Es beginnt…

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Kostprobe: Eine Nanovermessung! Dagmar Leupold: „Dagegen die Elefanten“ Roman

„Herr Harald“ ist die einzige Hauptfigur des neuen Romans von Dagmar Leupold. In dreizehn Kapiteln, die jeweils den Monat benennen, richtet er einen ebenso leisen wie genauen Blick auf ein Lebensjahr des Protagonisten und folgt akribisch seinen kleinsten Handlungen, Gedanken- und Gefühlsregungen. Wir erfahren nichts von ihm aus der Zeit davor oder danach. Nur was…

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Kostprobe: Christoph Peters „Der Sandkasten“ Roman

Der neue Roman von Christoph Peters erzählt zwei Tage im Leben des bekannten Hauptstadtjournalisten Kurt Siebenstädter. Als Moderator einer einflussreichen Frühsendung im Radio nimmt er die Akteure des tagesaktuellen Geschehens in die Mangel. Doch der rasende Leerlauf der Meinungsmaschinerien erfüllt ihn zunehmend mit Überdruss. Seine wachsende kritische Distanz zum Meinungsmainstream und zu Vertretern der Politikerkaste,…

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Kostprobe: Ein Autor-Ich im Spiegelkabinett. Martin Krumbholz „Alex, Martin und ich“ Roman

Martin Krug hat eine Novelle geschrieben über Caravaggios Gemälde „Die Berufung des heiligen Matthäus“. Er zeigt sie einem jüngeren Freund und bittet ihn, sie zu lektorieren. Der Ich-Erzähler, Martin reist seinem Chef nach Griechenland nach, der auf mysteriöse Weise im Meer verschwindet. Martin verliebt sich in dessen Ehefrau.Soweit noch einfach nachvollziehbar. Doch sein jüngerer Freund…

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Kostprobe: Daniela Dröscher: „Lügen über meine Mutter“. Roman.

Shortlist Deutscher Buchpreis 2022 Die Geschichte einer Kindheit spielt in einem Ort im Hunsrück von 1983 bis 86. Dieser Roman, der offenkundig stark autobiografisch grundiert ist, aber eben auch fiktionalisierte Anteile hat, gehört damit in das (neumodisch formuliert) Spektrum der „Autofiktion“. Unterbrochen wird die Erzählebene der Vergangenheit aus der Perspektive eines 8-10jährigen Mädchens von aktuellen…

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Kostprobe: Gespensterinnen am Donnersberg

Monika Katharina Böss: „Geistergeflüster oder Die Nachtseite des hohen Donnersberges“. Roman Alexandre Dumas widmet ihm nur das erste Kapitel seines Joseph-Balsamo-Romans. Monika Böss gönnt ihm gleich mehr als dreihundert Seiten in ihrem neuen Roman, dem Donnersberg und seinem Geistervolk. Wobei der Titel nicht ganz wörtlich zu nehmen ist: Denn häufig werden die verstorbenen und nun…

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Kostprobe: Ror Wolfs Tagebuch aus dem Nachlass

„Die unterschiedlichen Formen der Phantasie. Tagebuch 1966-1994“ Ror Wolf passt in keine Schublade, noch nicht einmal in eine Schublade, die „Ror Wolf“ heißt. Seine Romane, seine Prosa, seine Gedichte und Radioarbeiten sind experimentierfreudige, aber dennoch (oder deshalb?) gut lesbare und unterhaltsame Texte. Beeinflusst von Surrealismus, Dadaismus, Nouveau roman, absurdem Theater ebenso wie von Kafka oder…

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Kostprobe: Norbert Scheuer „Mutabor“ Roman

Das lateinische „Ich werde mich verändern“ aus Hauffs Märchen vom Kalif Storch ist der Titel des neuen Romans von Norbert Scheuer, der soeben erschienen ist. Und obwohl auf seinem Umschlag ein Storch vor dem Hintergrund der Silhouette von Istanbul durchs Wasser stakst, spielt er, wie alle Romane von Norbert Scheuer, im Eifelstädtchen Kall. Auch das…

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Kostprobe: Michael Buselmeier: „Elisabeth. Ein Abschied“. Tagebuch einer Demenz

Man möchte Eichendorff abwandeln: >In einem Kühlen Grunde /(da wohnen M.B. und seine Frau Karin, im Buch heißt sie Elisabeth, wirklich)/ den sie längst vergessen hat/geht langsam nun zugrunde/was sie und ich geliebet hat>…. Auf knapp 200 Seiten beschreibt Michael Buselmeier das langsame Verschwinden der geistigen (und dann auch körperlichen) Fähigkeiten seiner Frau. Früh, bereits…

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Kostprobe: Auf Galapagos ist viel Geplapper los! Werner Köhler: „Die dritte Quelle“

Der Roman des in Trier geborenen Autors siedelt eine fiktive Story, die um das Jahr 2000 spielt, in der realen Vergangenheit der 1930er Jahre an. Damals lebten, liebten und bekriegten sich drei Gruppen von deutschen Aussteigern auf einer abgelegenen Insel des Galapagos-Archipels.Hauptfigur der Handlung ist der Hamburger Harald Steen, bis zu seiner Frühpensionierung ein braver…

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